IB-Forschung: Genetische Analyse zur Auswahl des geeignetsten Medikaments für die Verbesserung der ovariellen Reaktion.
13-09-2016
Auf dem Kongress der Spanischen Gesellschaft für Fruchtbarkeit, der vom 19. bis 21. Mai in Málaga stattfindet, präsentiert Frau Dr. Belén Lledó in einem mündlichen Vortrag die Forschungsarbeit namens “Rekombinante oder urinäre FSH? Ist der Genotyp des FSH-Rezeptors entscheidend für die Auswahl?”.
Die ovarielle Stimulation ist ein entscheidender Schritt für den Erfolg von Behandlungen der künstlichen Befruchtung. Die Verwendung von geeigneten Medikamenten in der richtigen Dosis kann dazu führen, deren Ziel zu erreichen, nämlich die Erzielung der optimalen Anzahl von Eizellen, die es erlauben, das beste Embryo auszuwählen, das zu einer Schwangerschaft führt. In den meisten Fällen ist die ovarielle Reaktion angemessen, doch in einigen Fällen ist die ovarielle Reaktion unzureichend, oder es kann sogar zu einer übermäßigen Reaktion kommen, was zum Ovariellen Hyperstimulationssyndromführt.
Für die ovarielle Stimulation werden hauptsächlich Medikamente namens Gonadotropine verwendet, die das Wachstum von mehr als einem Ovarialfollikel pro Zyklus fördert, wodurch eine höhere Zahl an Eizellen erzielt wird als die eine, die bei einem natürlichen Zyklus auftritt. Die Medikamente wurden im Laufe der Jahre weiterentwickelt, wodurch wir heute über eine Vielfalt an Produkten verfügen, die sich in der Methode der Erlangung und Reinigung des Gonadotropins unterscheiden. Zu wissen, und daher zu entscheiden, welcher Typ des für die ovarielle Stimulation verwendeten Medikaments geeignet ist, um die beste ovarielle Reaktion zu erzielen, ist eine umstrittene Frage.
Es wurden verschiedene genetische Varianten (Polymorphismen) untersucht, die mit der ovariellen Stimulation zusammenhängen: die Variante des GEN S680N am Rezeptor des FSH (für sie Stimulation verwendetesfollikelstimulierendes Hormon) hat sich als Faktor für die Vorhersage der ovariellen Reaktion erwiesen. Bisher gab es keine Daten über die Wirksamkeit der Verwendung von verschiedenen Gonadotropinen in Abhängigkeit des Polymorphismus‘ im FSHR. Unser Ziel war es, aufzuzeigen, ob dieser Polymorphismus die ovarielle Reaktion je nach Typ des verwendeten Medikaments beeinflusst.
Es wurde eine Studie bei etwa 400 Zyklen der ovariellen Stimulation von Patientinnen durchgeführt, die Zyklen mit verschiedenen Medikamenten und mit unterschiedlichen Varianten am Gen des FSH-Rezeptors duchlaufen haben Beim Vergleich der Reaktion dieser Patientinnen kommt man zu dem Schluss, dass die Variante des FSHR-Gens ein Schlüsselfaktor nicht nur für die Festlegung der Dosis, sondern auch für den Typ des verwendeten Gonadotropins sein kann, und damit bei der Auswahl des am besten geeigenten Medikaments helfen kann, um die ovarielle Reaktion optimieren zu können. Diese Tatsache hat die größte Bedeutung bei Patientinnen mit niedriger ovarieller Reaktion, bei denen die Optimierung und Individualisierung des Protokolls entscheidend für die Erzielung einer Höchstzahl von Eizellen ist.
Das Instituto Bernabeu ist führend bei der Forschung auf dem Gebiet der Identifizierung von genetischen Varianten, die die ovarielle Stimulation beeinflussen. Das Ergebnis dieser Arbeit waren verschiedene wissenschaftliche Publikationen in internationalen Zeitschriften und Vorträge auf Kongressen. Diese Forschungslinie war eines der ersten Projekte in der Abteilung für niedrige ovarielle Reaktion am Instituto Bernabeu. In dieser Abteilung verfügt die Patientin über die neuesten Innovationen für die Diagnostik und personalisierte Behandlung ihres Reproduktionsproblems, die auf eine bessere ovarielle Reaktion zielt,womit viele Paare die Behandlung durch eine anonymen Eizellspende vermeiden.
REKOMBINANTE ODER URINÄRE FSH? DER GENOTYP DES FSH-REZEPTORS IST ENTSCHEIDEND FÜR DIE AUSWAHL B. Lledo, P. Dapena, R. Morales, J. A. Ortiz, J. Guerrero, J. Ll. Aparicio, R. Bernabeu.