Instituto Bernabeu veröffentlicht einen Leitfaden zur Mutterschaft für lesbische und bisexuelle Frauen und Transgender-Frauen
01-07-2024
- LGTBIQ*-Personen haben in Spanien seit 2005 mit der Verabschiedung des Gesetzes zur gleichgeschlechtlichen Ehe Zugang zu Techniken zur künstlichen Befruchtung.
- Das Dokument wurde von einem multidisziplinären Team mit Experten aus den Bereichen Embryologie, Gynäkologie und Psychologie erarbeitet.
- Es geht darum, dem LGTBIQ*-Kollektiv auf dem Weg zur Mutterschaft Unterstützung anzubieten und eventuelle Zweifel zu beseitigen.
- Vor der Transition ist es ratsam, den gegenwärtigen oder zukünftigen Wunsch nach Elternschaft zu bedenken und sich über die Möglichkeiten zur Erhaltung der Fruchtbarkeit zu informieren.
27.06.2024.- DasInstituto Bernabeu veröffentlicht einen Leitfaden zur Mutterschaft für lesbische und bisexuelle Frauen und Transgender-Frauen. Dieses Dokument soll dem LGTBIQ*-Kollektiv auf dem Weg zur Mutterschaft Unterstützung anbieten und eventuelle Zweifel beseitigen.
In Spanien haben LGTBIQ*-Personen seit 2005 mit der Verabschiedung des Gesetzes zur gleichgeschlechtlichen Ehe Zugang zu Techniken zur künstlichen Befruchtung. Mit diesem Gesetz wurden die reproduktiven Rechte von homosexuellen Paaren denen heterosexueller Paare gleichgestellt, indem der Zugang zu Techniken wie der In-vitro-Fertilisation (IVF) und der künstlichen Befruchtung mit Samenspender ermöglicht wurde.
Der Leitfaden umfasst eine breite Palette von Themen, die für eine LGTBI*-Mutterschaft in Spanien relevant sind, wie beispielsweise die ersten Schritte und die Planung der Mutterschaft oder die verschiedenen Techniken, die derzeit für das Erreichen einer Schwangerschaft zur Verfügung stehen. Dazu gehört zum Beispiel das bekannte ROPA-Verfahren, mit dem lesbische Paare das Mutterwerden teilen können, indem eine ihre Eizelle zur Verfügung stellt und die andere das gemeinsame Baby austrägt.
Außerdem gibt es einen Abschnitt, der der Konservierung bei Transgender-Personen gewidmet ist. Hormonelle und chirurgische Behandlungen können zu Unfruchtbarkeit und sogar zu Sterilität infolge von geschlechtsbestätigenden Eingriffen führen. „Es ist daher ratsam, den gegenwärtigen oder zukünftigen Wunsch nach Elternschaft zu bedenken und sich über die Möglichkeiten zur Erhaltung der Fruchtbarkeit zu informieren, bevor die Transition begonnen wird“, so Alicia Herencia, Ärztin und auf Reproduktionsmedizin spezialisierte Gynäkologin im Instituto Bernabeu.
Außerdem befasst sich der Leitfaden mit der Eintragung der künftigen Neugeboren im Personenstandsregister. Nach der Verabschiedung des Gesetzes 4/2023 vom 28. Februar zur tatsächlichen und effektiven Gleichstellung von Trans-Personen und zur Gewährleistung der Rechte von LGTBI-Personen ist es erlaubt, die Kinder von Paaren im Personenstandsregister einzutragen, unabhängig davon, ob sie verheiratet sind oder nicht.
Dieses Dokument, an dem ein multidisziplinäres Team des Instituto Bernabeu mitgewirkt hat, darunter Experten für Embryologie, Gynäkologie und Psychologie, befasst sich auch mit wichtigen Aspekten der emotionalen und verhaltensmäßigen Entwicklung von Kindern, die nicht von der Familienstruktur abhängt, sondern von der Qualität des Umfelds, in dem sie aufwachsen, und verweist auf Studien, die bestätigen, dass Kinder in Familien mit zwei Müttern ein qualitativ hochwertiges familiäres Umfeld haben.
Das Instituto Bernabeu kann auf eine lange Geschichte bei Behandlungen zur Fruchtbarkeit und künstlichen Befruchtung zurückblicken und hat sich zum Ziel gesetzt, alle Paare, die eine Familie gründen möchten, umfassend zu unterstützen und ihnen einen möglichst einfachen und angenehmen Prozess zu ermöglichen. „Wir sind uns den Herausforderungen bewusst, denen sich das LGTBIQ*-Kollektiv auf dem Weg zur Mutterschaft gegenübersieht, und deshalb haben wir diesen Leitfaden entwickelt, mit dem wir alle Zweifel ausräumen wollen, die in dieser Hinsicht auftreten können“, so die Ärztin Alicia Herencia.
Für den kompletten Leitfaden hier klicken.