Pharmakogenetik verbessert die Ergebnisse der IVF bei Behandlungen von Patienten mit Implantationsfehlern
15-09-2022
Das Scheitern der Implantation und wiederholte Fehlgeburten (RIF) gehören zu den komplexesten Fällen der Unfruchtbarkeit. Und sie sind enorm frustrierend für die Betreffenden. In vielen Fällen ist alles in Ordnung, nur die Schwangerschaft tritt nicht ein oder es kommt zu einem vorzeitigen Abbruch. In unserer auf RIF spezialisierten Abteilung im Instituto Bernabeu forschen wir unermüdlich nach den Ursachen, die zu diesen Situationen führen. Bei unseren Untersuchungen haben wir festgestellt, dass es bestimmte Faktoren gibt, wie zum Beispiel genetische Veränderungen bei den Eltern oder den Embryonen selbst, immunologische Faktoren, Anomalien der Gebärmutter oder das Vorliegen einer Endometritis.
Das Instituto Bernabeu ist ein weltweiter Vorreiter bei der Verwendung von Arzneimitteln entsprechend den genetischen Varianten eines jeden Menschen, und zeichnet sich durch seine Forschung im Bereich der angewandten Pharmakogenetik aus. Eine der jüngsten Studien unter der Leitung von Frau Doktor Ana Fabregat, die auf dem Europäischen ESHRE-Kongress 2022 (Mailand, 3.-6. Juli) vorgestellt wurde, hat die Rolle der Pharmakogenetik bei unterstützenden Therapien in Fällen von Implantationsfehlern und wiederholten Fehlgeburten untersucht.
Das Forschungsteam des Instituto Bernabeu ist noch einen Schritt weiter gegangen und hat eine spezielle Studie entwickelt, die auf der Identifizierung mehrerer genetischer Polymorphismen beruht, die an Mechanismen im Zusammenhang mit der Implantation des Embryos beteiligt sind, und zwar sowohl auf endometrialer als auch auf immunologischer und/oder thrombotischer Ebene.
„Wir analysieren das genetische Profil der Patientin, um zusätzliche Behandlungen zu personalisieren oder zu optimieren, um das Risiko einer Fehlgeburt zu verringern oder den Implantationsprozess zu verbessern“, unterstreicht Frau Doktor Fabregat.
Nach der Analyse von 104 Zyklen der In-vitro-Fertilisation (IVF), die 98 Patienten mit RIF entsprachen, hat die Untersuchung gezeigt, dass sich die Ergebnisse der Behandlung zur künstlichen Befruchtung bei diesen Patientinnen nach der Indikation und anschließenden Verabreichung bestimmter unterstützender Arzneimittel in Abhängigkeit vom konkreten genetischen Profil verbessern. Daher kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass es in Anbetracht der bei diesen Patientinnen gewonnenen Ergebnisse von Vorteil ist, wenn die unterstützende Medikation auf den Genotyp jeder dieser Frauen abgestimmt ist.
A.M. Fabregat, P. Berenguer, B. Lledó, J.A. Ortiz, A. Bernabeu, R. Bernabeu