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CCS (Comprehensive Chromosome Screening) und Sterilität mit unbekannter Ursache

CCS (Comprehensive Chromosome Screening) und Sterilität mit unbekannter Ursache

Jedes Paar, das die Praxis einer Fruchtbarkeitsklinik aufsucht, wird einer Reihe von Diagnosetests unterzogen, mit dem Ziel, das Fruchtbarkeits problem zu erfahren, das ihre Reproduktion auf natürlichem Wege verhindert. Man nimmt an, dass am Ende des Prozesses bei einem von vier Paaren keine offensichtliche Ursache gefunden wird, die für das Reproduktionsproblem verantwortlich ist. Es handelt sich um Paare, bei denen keine wichtigen Befunde in den Diagnosetests bei Mann und Frau ausgemacht werden.

Diese Situation führt zu einer enormen Besorgnis und Unsicherheit bei diesen Paaren, denn da die Ursache für ihre Unfruchtbarkeit unbekannt ist, fühlen sie sich auf gewisse Weise im Niemandsland:

  • Im Prinzip gibt es keine pathologischen Erkenntnisse, doch das Reproduktionsproblem bleibt bestehen.

Dass der Ursprung des Fruchtbarkeitsproblems des Paares nicht gefunden wird, liegt in vielen Fällen an der Begrenztheit der Techniken und Analysen, die derzeit bei den Patienten vorgenommen werden können.

Wenig beachtet bei den Diagnosetests wurde lange Zeit der Embryo, obwohl eine der wichtigsten Ursachen für die Nicht-Implantation des Embryos die Veränderungen bei der Anzahl der Chromosome der Embryonen sind (embryonale Aneuploidien). Außerdem besitzen einige unfruchtbare Patienten eine höhere Veranlagung, Embryonen mit besagten Veränderungen zu erzeugen. Um die Schwangerschaft zu erzielen, haben sich diese Paare einer Präimplantationsdiagnostik (PID) unterzogen, bei der die Chromosomenausstattung des Embryos untersucht wurde. Nur Embryonen mit einer genauen Anzahl an Chromosomen konnten zu einem gesunden Kind führen, die anderen blockierten oder führten zu einer Fehlgeburt.

Bisher war die Analyse, die am Embryo durchgeführt wurde, sehr begrenzt und lieferte wenig zufriedenstellende Ergebnissen. Die meist verwendete Technik war der so genannte FISH-Test, der nur die Analyse einer begrenzten Zahl von Chromosomen erlaubte, konkret gesagt 9 von insgesamt 23 unterschiedlichen Chromosomen der menschlichen Gattung. Außerdem umfasste die Analyse das Chromosom nicht vollständig, da nur sehr konkrete Regionen jedes analysierten Chromosoms beobachtet wurden. Wenn wir uns das Chromosom als einen Baum vorstellen, bestimmen wir mit der FISH-Technik, ob das Chromosom vorhanden ist oder nicht, indem wir nur darauf schauen, ob es z.B. Blätter gibt. Diese partielle Analyse führte dazu, dass einige Embryonen falsch diagnostiziert wurden, wenn das verantwortliche Chromosom oder die analysierte Region nicht in dem Test enthalten war.

Die neuen Technologien stellen einen außergewöhnlichen Fortschritt bei der Diagnose der Fruchtbarkeit dar. In dem Bemühen, unseren Patienten die modernsten Errungenschaften im Bereich Fruchtbarkeit zu bieten, hat das Instituto Bernabeu seit mehr als einem Jahr eine neue Diagnosetechnik namens Array-CGH eingeführt, und kürzlich kam die Massive DNA-Sequenzierung (NGS) hinzu. Beide Technologien ermöglichen die komplette Chromosomenanalyse des Embryos (CCS) und erlauben, nicht nur Veränderungen in der Zahl der Chromosome des Embryos festzustellen, sondern auch Duplikationen oder die Abwesenheit von kleinen Chromosomenregionen, die verantwortlich für die Nicht-Implantation des Embryos oder für Fehlgeburten im ersten Vierteljahr der Schwangerschaft sind.

Das PGS/PGT-A/CCS schafft es, den kompletten molekularen Karyotyp zu erlangen, d.h. jedes einzelne der Chromosome des Embryos zu zählen, und dies in ihrer gesamten Ausdehnung, und nicht nur die Anzahl der beim FISH untersuchten Chromosome, was die Schwangerschaft bei Patientinnen mit Risiko für Chromosomenveränderungen erleichtert.

Diese Technik stellt einen großen Fortschritt für Fälle der Sterilität mit unbekannter Ursache und Implantationsfehler dar, und bietet vielen Paaren, die unsere Praxis aufsuchen, eine Lösung.

Dr. José A. Ortiz, Biochemiker von IBBIOTECH, einem Unternehmen der Gruppe Instituto Bernabeu

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