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Gonadotropine – Was ist das? Wozu dienen sie?

Gonadotropine – Was ist das? Wozu dienen sie?

Die Regulierung der Fortpflanzungsprozesse wird durch Hormone, den Gonadotropinen (auch Gonadotrophine genannt), gesteuert. Diese Hormone kommen sowohl bei Männern wie auch bei Frauen vor. Zu dieser Gruppe der Hormone gehören das follikelstimulierende Hormon (FSH), das luteinisierende Hormon (LH) und das humane Choriongonadotropin (hCG).

Werden diese Hormone von außen verabreicht, kann die Entwicklung der Follikel und die Ovulation auf kontrollierte Weise stimuliert werden, was sehr nützlich bei Behandlungen zur künstlichen Befruchtung ist, um die Ergebnisse der Verfahren zu verbessern.

Was sind Gonadotropine?

Gonadotropine sind die Hormone, die ihre Funktion in den Keimdrüsen ausüben, das heißt in den Eierstöcken bei den Frauen und in den Hoden bei den Männern, und das korrekte Funktionieren beider Keimdrüsen regulieren. Gonadotropine entstehen nicht in den Keimdrüsen, sondern wandern von ihrem Ursprungsort dorthin. Im Falle von FSH und LH werden sie in der Hypophyse als Reaktion auf das Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) gebildet. Dieses andere Hormon entsteht im Hypothalamus, sodass eine Achse zur Steuerung der Hormone entsteht, die auch Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse genannt wird.

Das hCG wird vom Embryo produziert und ist als Schwangerschaftshormon bekannt.

Die Hormone unterscheiden sich nicht wesentlich voneinander: FSH, LH und hCG bestehen aus zwei Untereinheiten, die Alpha und Beta genannt werden. Die Untereinheit Alpha ist bei allen drei Hormonen identisch; der Unterschied besteht in der Untereinheit Beta, die bei jedem Hormon spezifisch ist.

Welche Funktion haben die Gonadotropine bei Frauen und Männern?

Die folgenden Tabellen bieten Informationen über jedes einzelne Hormon, sowie deren Funktion bei Frauen und Männern:

Follikelstimulierendes Hormon (FSH)

Wie der Name schon sagt, ist dieses Hormon zuständig für das Wachstum des Follikels bei der Frau, auch wenn es noch weitere Funktionen bei Frauen und Männern erfüllt.

FRAU MANN
  • Die Ausschüttung aus der Hypophyse beginnt mit dem Erreichen der Pubertät und ermöglicht die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale und die erste Menstruation.
  • Es ist zuständig für die Produktion von Östrogenen aus den Androgenen der Granulosazellen in den Eierstöcken, die ihrerseits die Ausschüttung von FSH regulieren.
  • Es ermöglicht die Entwicklung der Follikel. In einem Menstruationszyklus reift einer dieser Follikel zu einer reifen Eizelle heran. Bei den Zyklen der künstlichen Befruchtung wird so die Rekrutierung von mehr Follikeln ermöglicht.
  • Die Produktion beginnt mit der Pubertät, aktiviert die Hodenfunktion und die Spermienproduktion und ermöglicht das Auftreten sekundärer Geschlechtsmerkmale.
 

Luteinisierendes Hormon (LH)

FRAU MANN
  • Es ist für das Auslösen der Ovulation der Frau zuständig. Nach der Freisetzung der Eizelle erfolgt die Luteinisierung des Follikels, wobei der Gelbkörper gebildet wird, welcher für die Produktion von Progesteron (bereitet die Gebärmutterschleimhaut für die Aufnahme des Embryos vor) zuständig ist.
  • Es stimuliert die Produktion von Androgenen in den Eierstock-Thekazellen. Diese Androgene werden in den Granulosazellen in Östrogene umgewandelt.
  • Es ist verantwortlich für die Produktion von Androgenen in der Pubertät und ermöglicht das Auftreten von sekundären Geschlechtsmerkmalen.
  • Es wirkt auf die Leydig-Zellen, indem es die Produktion von Testosteron, dem für die Spermienproduktion zuständigen Hormon, reguliert.

 

 

Humanes Choriongonadotropin (hCG)

Das humane Choriongonadotropin wird vom Embryo produziert und spielt eine grundlegende Rolle, da es dem Gelbkörper ermöglicht, Progesteron zu produzieren, das für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft in den frühen Stadien notwendig ist.

Das hCG-Hormon wird in den Schwangerschaftstests zum Nachweis einer Schwangerschaft verwendet, entweder in Urin- oder Bluttests.

Zusätzlich dazu wird hCG zur Auslösung des LH-Peaks bei Behandlungen zur künstlichen Befruchtung verwendet. Der LH-Spitzenwert ermöglicht die Reifung des Follikels und der Eizelle. Die Ähnlichkeit zwischen diesen beiden Hormonen macht die Verwendung von exogenem hCG möglich, um einen LH-Peak auszulösen und so die Kette von Reaktionen zu aktivieren, die die LH-Reifung einleiten. Die Verwendung von hCG ermöglicht auch die Unterstützung der Lutealphase. In der Lutealphase ist hCG für die Aufrechterhaltung des nach der Follikelruptur gebildeten Gelbkörpers verantwortlich, der die Produktion von Progesteron aufrechterhält. Dieses Hormon ist notwendig für die Empfänglichkeit der Gebärmutterschleimhaut und die Implantation des Embryos.

  • Gonadotropine und künstliche Befruchtung

Gonadotropine (FSH, LH und hCG) spielen eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des In-vivo-Fortpflanzungsprozesses und bei der Optimierung von Behandlungen zur In-vitro-Fertilisation.

Frau Dr. Dori RodríguezEmbryologin am Instituto Bernabeu

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