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Hyperprolaktinämie: Überschuss an Prolaktin und Fruchtbarkeit

Hyperprolaktinämie: Überschuss an Prolaktin und Fruchtbarkeit

Das Prolaktin ist ein Hormon, das in der Hypophyse erzeugt wird, und obwohl es auch zum Kreislauf der Stresshormone gehört, hat es die Aufgabe, die Entwicklung der Brustdrüsen während der Schwangerschaft und die Erzeugung von Milch nach der Geburt zu stimulieren.

WEIBLICHE UND MÄNNLICHE SYMPTOME DER HYPERPROLAKTINÄMIE

Erhöhtes Prolaktin bei Frauen in den Wechseljahren

Ein ungewöhnlicher Anstieg des Prolaktins, auch Hyperprolaktinämie genannt, führt zum sogenannten hypogonadotropen Hypogonadismus mit folgenden Symptomen:

  1. Menstruationsstörungen, die von einem gestörten normalen Rhythmus bis zum völligen Ausbleiben der Menstruation reichen.
  2. Unfruchtbarkeit durch eine Störung des Eisprungs oder des völligen Ausbleibens des Eisprungs mit Schwierigkeiten, schwanger zu werden, oder wiederholte Fehlgeburten.
  3. Ausfluss von Milch aus den Brüsten bei Frauen, die weder schwanger sind, noch ein Kind stillen (Galaktorrhoe).
  4. Weitere, damit verbundene Symptome können sein: Kopfschmerzen, verminderte Libido, Hirsutismus oder übermäßige Behaarung, insbesondere in Verbindung mit dem polysystischen Ovarialsyndrom (PCOS).

Hyperprolaktinämie kann auch zur Unfruchtbarkeit führen, wenn keine Störungen des Menstruationszyklus vorliegen.

Erhöhtes Prolaktin beim Mann

Auch bei Männern verursacht Hyperprolaktinämie einen hypogonadotropen Hypogonadismus, der sich anhand folgender Merkmale zeigt:

  1.  Vermindertes Testosteron mit verminderter Energie und Libido, Impotenz und langfristiger Abnahme von Muskelmasse und Körperbehaarung, sowie Auftreten von Osteoporose.
  2. Erektile Dysfunktion
  3. Unfruchtbarkeit
  4. Brustvergrößerung (Gynäkomastie) und in seltenen Fällen sogar Galaktorrhoe, obwohl dies seltener vorkommt als bei Frauen.

Wie bei Frauen gibt es einen groben Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines dieser Symptome und dem Grad der Hyperprolaktinämie.

URSACHEN DER HYPERPROLAKTINÄMIE

Ein Anstieg des Prolaktins hat bei Frauen und Männern die gleiche Ursache.

  1. Physiologische Situaciones: Schlaflosigkeit, Stress, übermäßiger Sport, Manipulation der Brustdrüsen.
  2. Krankheiten: Hypothyreose, Polyzystisches Ovar-Syndrom und andere.
  3. Einige Medikamente, wie die, die zur Verhinderung von Erbrechen und Übelkeit verwendet werden.
  4. Seltener, Hypophysentumore namens Prolaktinome, die in den meisten Fällen mit Medikamenten kontrolliert werden können.

DIAGNOSTIK DER HYPERPROLAKTINÄMIE

Wenn der Verdacht auf ein Prolaktinüberschuss besteht, ist ein Bluttest durchzuführen, um den Prolaktinspiegel zu bestimmen, unabhängig von dem Tag im Menstruationszyklus. Es wird empfohlen, sie morgens durchzuführen, in Ruhe, unter Vermeidung von Stresssituationen, die den Spiegel erhöhen können. Wenn der Wert hoch ist, muss er mindestens mit einer zweiten Probe bestätigt werden.

Wenn hohe Werte an Prolaktin bestätigt werden, müssen wir Schwangerschaft, Einnahme von Medikamenten, die das Prolaktin erhöhen, Hypothyreose und/oder polyzystisches Ovar-Syndrom ausschließen.

Falls nach Ausschluss aller möglichen Ursachen die Erhöhung des Prolaktins  signifikativ ist, und wir keine Erklärung finden, erfolgt eine Magnetresonanz der Hypophyse, um das Vorhandensein eines Hypophysenadenoms zu bewerten, welches das Prolaktin (Prolaktin-produzierendes Hypophysenadenom) erzeugt.

BEHANDLUNG DER HYPERPROLAKTINÄMIE UND FRUCHTBARKEIT

Wenn wir eine bekannte Ursache wie ein Medikament, eine Hypothyreose u.a. haben, müssen wir die Ursache behandeln, mit dem Ziel, den Prolaktinspiegel zu normalisieren, und so die Reproduktionsfähigkeit wiederzuerlangen.

In anderen Fällen (einschließlich der Prolaktinome) besteht die Behandlung in der Einnahme von oralen Arzneimitteln wie Cabergolin, die den Prolaktinspiegel normalisieren und so den ovulatorischen Zyklus bei Frauen wieder regulieren, die Milchsekretion der Brüste unterbinden und die Fruchtbarkeit bei Männern wiederherstellen.

Wenn die Wiedererlangung der Menstruationszyklen nicht ausreichend ist, setzen wir diejenige Technik der künstliche Befruchtung ein, die für den jeweiligen Fall am besten geeignet ist.

Frau Dr. Pino NavarroEndokrinologin. Leiterin der Abteilung Endokrinologie und Ernährung am Instituto Bernabeu

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