Indikationen für eine Reproduktionsberatung
Im Allgemeinen plant die Frau, bevor sie schwanger werden möchte, die Schwangerschaft sowie die Einnahme von Nahrungszusätzen wie der Folsäure, die sich als wesentlich für die Prävention von Störungen des Neuralrohres beim Fötus erweist.
Um die Sicherheit, dass dies eine glückliche Etappe ohne Komplikationen wird, zu erhöhen, ist eine vorhergehende Reproduktionsberatung wichtig. Außerdem sollte man sich überlegen,, ob die Eigenheiten des Falles irgendeinen Typ von spezifischer zusätzlicher Beratung erfordern,.
Schauen wir uns einmal an, welche Gruppen von Patienten eine tiefergehende Beratung vor der Empfängnis benötigen, und worin diese besteht.
Das Ziel der Beratung vor der Empfängnis besteht darin, dass der Patient oder die PatientIn alle Informationen bezüglich des Risikos einer bestimmten Krankheit für die Nachkommen haben, sowie die therapeutischen und/oder präventiven Optionen, über die wir heutzutage verfügen, so dass jeder auswählen kann, welche Option in seinem Fall die geeignetste ist.
Die Beratung ist absolut personalisiert, da immer die eigenen persönlichen Werte und die aktuelle Situation des Paares berücksichtigt werden. Und dies unabhängig davon, ob das Paar Reproduktionsprobleme hat oder nicht.
Alle Frauen und/oder Paare, die irgendwelche Zweifel haben und/oder mehr über die Zukunft ihrer Schwangerschaft erfahren möchte, sollten eine Reproduktions- und/oder genetische Beratung aufsuchen. Zusätzlich dazu werden die folgenden Faktoren im Allgemeinen als Gründe für eine genetische oder Reproduktionsberatung angesehen:
- Krankengeschichte mit mehrfachen Schwangerschaftsverlusten: wiederholte Fehlgeburten, Totgeburt (Tod des Fötus in der Gebärmutter) und/oder neonataler Tod.
- Hochrisiko-Screening auf Störungen des Neuralrohres und fötale Aneuploidien (Chromosomenveränderungen), wie das Down-Syndrom.
- Vorgeschichte eines vorherigen Kindes oder Familiengeschichte einer geistigen Entwicklungsstörung, Störungen des Neuralrohres, Kardiopathien, Chromosomenveränderungen, spezielle genetische Störungen wie Spinale Muskelatrophie u.a., und weitere Störungen, die eine genetische Auswirkung haben können.
- Elternteil Träger einer bestimmten genetischen Krankheit, wie Hämophilie, Mukoviszidose, balancierte Translokation
- Paare mit hohem Risiko für genetische Störungen auf Grund ihrer familiären und/oder persönlichen Krankengeschichte.
- Mütterliche Faktoren wie Schizophrenie, Alkoholismus, Depressionen, Diabetes u.a., bei denen Störungen des Fötus auftreten, die mit der Krankheit der Mutter an sich oder mit der Einnahme von für die Behandlung dieser Krankheiten verschriebenen Medikamenten zusammenhängen.
- Der Fötus oder einer der Elternteile ist potenziell teratogenen Substanzen ausgesetzt (die die Entwicklung oder Gesundheit des Fötus beeinträchtigen können), wie Drogen, Chemikalien, Strahlen oder Infektionen (Windpocken, Cytomegalovirus, Parvovirus B19 usw.)
- Blutsverwandtschaft: Paare, die nah miteinander verwandt Beispiel: Cousins und Cousinen.
- Personen aus bestimmten ethnischen oder geografischen Gruppen, die eine höhere Veranlagung für bestimmte Krankheiten zeigen, wie das Tay-Sachs-Syndrom (Juden), Sichelzellenanämie (Schwarzafrikaner), Thalassämie (in bestimmten Gebieten des Mittelmeerraums) u.a.
- Paare mit Reproduktionsproblemen und wiederholten Fehlschlägen bei Behandlungen der künstlichen Befruchtung.
- Schwerwiegender männlicher Faktor.
- Alter der Mutter von 35 Jahren oder mehr.
Am Instituto Bernabeu verfügen wir über die Abteilung für genetische und Reproduktionsberatung.
Es handelt sich um eine multidisziplinäre Abteilung, damit all diese Punkte abgedeckt sind und darüber eine Beratung werden kann. Wir stehen Ihnen zur Verfügung, um all jene Fragen zu klären, die die Planung einer Schwangerschaft immer mit sich bringt.
Frau Dr. Andrea Bernabeu, Leiterin Abteilung Genetische und Reproduktionsberatung am Instituto Bernabeu.