Nützlichkeit des Umfassenden Chromosomen-Screenings (PGS/PGT-A/CCS) in Fällen von fortgeschrittenem Mutterschaftsalter
Heutzutage ist das Alter der Frau, die eine Beratung in Reproduktionsfragen aufsucht, sehr viel höher als noch vor einigen Jahren. Daher gibt es unter den Patientinnen, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, eine wachsende Gruppe von Frauen im fortgeschrittenen Alter, die eine schlechtere Prognose haben werden, was eine große Herausforderung für die Reproduktionsspezialisten darstellt.
Das Alter beeinflusst alle Aspekte der Fruchtbarkeit der Frau negativ, vor allem aber die Menge und Qualität ihrer Eizellen. Ab dem Alter von 35 Jahren sinkt die ovarielle Reserve der Frau, wobei diese Verringerung ab dem Alter von 38 oder 40 Jahren beträchtlich wird. Doch nicht nur die Menge der Eizellen wird durch das Alter beeinflusst, sondern auch deren Qualität; so wurde nachgewiesen, dass sich die Chromosomenveränderungen der Eizelle, die später zum Embryo transferiert wird, verstärken, wodurch Embryonen mit geringerer Fähigkeit zur Implantation entstehen, oder gar Fehlgeburten oder Kinder mit Fehlbildungen die Folge sind.
Wenn eine Frau über 38 oder 40 Jahre sich einer Behandlung der künstlichen Befruchtung mit ihren eigenen Eizellen unterzieht, muss die beste Strategie gewählt werden, um die besten Ergebnisse zu gewährleisten. Einerseits muss ein Stimulationsprotokoll gewählt werden, das die Erzielung einer höheren Anzahl von Eizellen begünstigt, und andererseits muss der Transfer des Embryos mit der höchsten Implantationsfähigkeit und der höchsten Wahrscheinlichkeit einer Geburt gewährleistet werden. Dies kann, neben der Auswahl des Embryos mit der besten Morphologie, durch dessen komplette Chromosomenanalyse (CCS oder PGS) erreicht werden, dank der fortgeschrittenen heutigen Technologien, wie der Array-CGH oder der Massiven Sequenzierung (NGS). Die Nützlichkeit dieser Techniken als Methode zur Embryonenauswahl in Fällen des fortgeschrittenen Mutterschaftsalters wurde in einer kürzlich am Instituto Bernabeu durchgeführten Untersuchung nachgewiesen, in der nach Anwendung dieser Technik für die Auswahl der chromosomisch normalen Embryonen (Euploiden) die gleiche Implantationsfähigkeit bei Frauen im fortgeschrittenen Alter wie bei jungen Frauen erzielt wurde. Diese Ergebnisse wurden durch einen randomisierten klinischen Versuch auf weltweiter Ebene mit ein großen Anzahl von Patientinnen bestätigt (The STAR Trial-Illumina). Diese Arbeiten zeigen also, dass die PGS/CCS/PGT-A eine viel versprechende Option zur Verbesserung der Ergebnisse der Zyklen der In-vitro-Fertilisation (IVF) ist, vor allem bei der Gruppe von Patientinnen im fortgeschrittenen Mutterschaftsalter.
Frau Dr. Ruth Morales, Molekularbiologin am Instituto Bernabeu.