Progesterondefizit: Was ist das? Verabreichung und Nebenwirkungen
Progesteron ist eines der wichtigsten Hormone, die am Stoffwechsel und der Fruchtbarkeit der Frau beteiligt sind. Bei einem normalen Menstruationszyklus wird das Progesteron von den Eierstöcken nach dem Eisprung produziert. Später, im Falle der Schwangerschaft, übernimmt die Plazenta dessen Produktion. Seine wichtigsten Funktionen sind die Vorbereitung des Endometriums (innere Schicht der Gebärmutter) auf die Implantation der befruchteten Eizelle und die Erhaltung der Schwangerschaft. Es spielt auch eine wichtige Rolle während der Stillzeit, weil es bei der Vorbereitung der Brustdrüsen auf die Milchproduktion hilft.
Mit dem Alter stellt sich auf natürlichen Weise ein Progesterondefizit ein, das wir alle als Menopause kennen. Manchmal tritt dieser Mangel auch bei jüngeren Frauen auf, die dann kein passendes Endometrium entwickeln, das die korrekte Implantation und das Wachstum des Embryos erlaubt. Daher wurde das Progesterondefizit traditionell mit der Unfruchtbarkeit, unregelmäßigen Menstruationsblutungen, wiederholten Fehlgeburten und/oder Frühgeburten in Verbindung gebracht.
Gelegentlich wird vor dem Embryonentransfer der Progesteronspiegel gemessen, um festzustellen, ob das Endometrium in gutem Zustand für deren Empfang ist. Derzeit gibt es allerdings keinen Beweis, der bestätigen kann, dass die Fruchtbarkeitsprobleme eine Folge des Progesterondefizits ist. Da dies jedoch eine natürliche Substanz ist, fast ohne Nebenwirkungen und gut tolerierbar, ist deren Verwendung in der Reproduktionsmedizin sehr weit verbreitet.
Das Progesteron kann oral, sublingual, rektal, intramuskulär, subkutan oder vaginal verabreicht werden, wobei letztgenannte wegen der geringen Nebenwirkungen die häufigste Form der Verabreichung ist.
Frau Dr. Ruth Romero, Gynäkologin am Instituto Bernabeu