Wie beeinflussen toxische Produkte die Fruchtbarkeit?
Es gibt eine große Vielzahl an toxischen Produkten, die sich als schädlich für die Fruchtbarkeit erweisen.
Wir können die toxischen Produkte in solche einteilen, bei denen wir eine direkte Kontrolle über ihre Verwendung haben (Tabak, Alkohol usw.), und in andere toxische Substanzen, die wir nicht individuell kontrollieren können (Umweltfaktoren).
Toxische Gewohnheiten
Zu den bekanntesten und am besten untersuchten toxischen Substanzen, von denen man weiß, dass sie die Humanreproduktion eindeutig beeinflussen, gehört der Tabak. Im Tabak befinden sich über 4000 als toxisch betrachtete Substanzen, darunter Kadmium, Nikotin und hydrozyklische Kohlenwasserstoffe.
Der Tabak beeinträchtigt mehrere Bereiche des weiblichen Fortpflanzungssystems. Einerseits wird er mit einer rascheren Zerstörung der Eizellen, und daher mit einer geringeren ovariellen Reserve in Verbindung gebracht, Andererseits schädigt er auch die Gebärmutter, durch Erhöhung des Risikos von Implantationsfehlern und Fehlgeburten. Beim Mann beeinträchtigt der Tabak die Samenqualität. Es gibt Untersuchungen, die ihn mit einer Verringerung der Spermienkonzentration und der Beweglichkeit der Spermien in Verbindung bringen.
Ein weiterer Giftstoff, der die Humanreproduktion beeinflusst, ist der Alkohol. Bei Frauen verschlechtert der Alkoholkonsum die Fruchtbarkeit, ohne dass eine eindeutige Beziehung Dosis-Auswirkung besteht; d.h. die Fruchtbarkeit wird unabhängig von der Menge des eingenommenen Alkohols beeinflusst. Bei Männern ist es möglich, dass ein gemäßigter Konsum von Alkohol die Fruchtbarkeit nicht verändert, auch wenn ein hoher Konsum (über 32 mg am Tag) die Samenqualität anscheinend verringert.
Der Konsum von illegalen Drogen wird ebenfalls mit einer Verringerung der Fruchtbarkeit verbunden. Cannabis kann bei Frauen zu Anovulation führen (es erfolgt kein Eisprung), und bei Männern zur Verringerung der Anzahl der Spermien und deren Beweglichkeit. Kokain wird mit einer höheren Zahl von Fehlgeburten, Heroin mit sexueller Dysfunktion und dem Verschwinden oder der Verringerung der Menstruationszyklen, und Amphetamine sowie Designerdrogen mit einer Verringerung der Anzahl der Spermien und ihrer Beweglichkeit und einer Verringerung der Schwangerschaftsrate im Allgemeinen in Verbindung gebracht.
Umweltgifte
Im Umweltbereich gibt es eine große Vielzahl an Giftstoffen, die als schädlich für die menschliche Fruchtbarkeit eingestuft wurden, und vorwiegend in Pestiziden, Reinigungsprodukten, Kosmetika und Kunststoffen enthalten sind. Die bekanntesten und deren Auswirkung sind:
Es gibt auch Berufe, die mit einem erhöhten Risiko der Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht werden, auf Grund des Kontakts mit chemischen, physikalischen und biologischen Stoffen. (*Die Tabellen stammen vom spanischen Ministerium für Arbeit und Soziales. Nationales Institut für Arbeitssicherheit und Arbeitshygiene).
*Physikalische und chemische Stoffe am Arbeitsplatz, die gefährlich für die weibliche Reproduktion sind.
In den letzten Jahren wurden auch Substanzen namens “Hormondisruptoren” definiert. Es handelt sich um natürliche und/oder künstliche Substanzen, die Hormonen ähneln, und die wir synthetisieren, indem wir deren normalen Verlauf verändern. Dieses Thema wurde auch eingehend in dem Posting “Umweltgifte und Fruchtbarkeit; endokrine Disruptoren” behandelt.
*biologische Stoffe am Arbeitsplatz, die Krankheiten verursachen, welche gefährlich für die weibliche Reproduktion sind.
Frau Dr. Andrea Bernabeu, Leiterin der Abteilung Genetische und Reproduktive Beratung am Instituto Bernabeu