Pränatale Diagnostik
Die pränatale Diagnostik ist das Zusammenwirken der zur Verfügung stehenden Techniken um die korrekte Entstehung und Weiterentwicklung des Fötus vor seiner Geburt zu überprüfen.
Was ist die pränatale Diagnose?
Der Begriff „Pränatal Diagnostik“ gruppiert alle diagnostischen Maßnahmen die während der Schwangerschaft helfen einen „Geburtsfehler“ zu entdecken, daher bekannt als „morphologische Anomalie der Morphologie, strukturell, funktional und molekular die bei der Geburt auftreten (obwohl sie sich auch später offenbaren können) extern oder intern, familiäre oder sporadische, vererbt oder nicht, einfach oder mehrfache“
Arten von Geburtsschäden
Rund 3% der Lebendgeburten haben eine Art von Anomalie, aber diese Ziffer erhöht sich um ein 4-7% im ersten Lebensjahr. Nach der zugrunde liegenden Ursache unterscheiden sich in der Praxis drei Hauptarten von Geburtsschäden:
-Chromosomenanomalien
Sie sind für 12% aller Defekte verantwortlich. Die häufigste unter ihnen ist das Down-Syndrom, sie kann 1 von 700 Neugeborenen betreffen und ihre Häufigkeit variiert je nach Alter der Mutter.
-Vererbliche Krankheiten
Entfallen auf 28% der Geburtsfehler. Die Diagnose vieler von ihnen ist unter Verwendung hochentwickelter Techniken bereits möglich wie das Studium der DNA. Die häufigste in unserer Umwelt sind: zystische Fibrose, Muskeldystrophie, polyzystische Nieren und Neurofibromatose.
-Fehlbildungen
Betreffen 60% aller Geburtsfehler. Die Diagnose wird in fast allen Fällen durch Ultraschalluntersuchung mit hoher Auflösung gemacht.
Welche ist die Technik der Pränatalen Diagnose?
Durch die sogenannten „Nicht-invasive pränatale Diagnoseverfahren“ Technik, wird die Hochrisikobevölkerung für einen bestimmten Geburtsfehler selektioniert: unter ihnen haben wir die Krankengeschichte, Analysen, Ultraschall und verschiedene kombinierte Test.
Wenn es schließlich vorliegt, ein Hinweis oder ein Risikofaktor ausfindig gemacht wurde, wird im Anschluss zu ihrer Bestätigung die sogenannte „invasive Technik zur pränataler Diagnose“ eingesetzt, so benannt weil sie ein Risiko für Fehlgeburten darstellt und folglich dessen universellen Einsatz nicht möglich ist.
lNicht invasive Techniken der pränataler Diagnose
Wir verfügen über folgende:
–Krankengeschichte. Es gibt eine Reihe von Situationen, nach der Erarbeitung der persönlichen Krankengeschichte der Patientin, kann bereits die Realisierung der invasiver Techniken angedeutet sein, diese sind zum Beispiel:
fortgeschrittenes Alter der Patientin, vorherige Schwangerschaften mit Abnormitäten oder geistigen Entwicklungsstörungen, wenn ein Elternteil Träger einer Chromosomenstörung ist, familiären Vorgeschichte von Missbildungen etc.
–Fetaler DNA-Test im mütterlichen Blut. Er ist ab der 10 Schwangerschaftswoche durchführbar, mit der Fähigkeit innerhalb von nur 2 Wochen das Risiko einer Erkrankung des Fötus an Trisomie 21 (Down-Syndrom), Trisomie 18(Edwards-Syndrom) oder Trisomie 13 (Patau-Syndrom) und die möglichen Anomalien der Chromosomen X und Y, wie das Turner bzw. Klinefelter Syndrom zu kennen. Mit einer einfachen Blutentnahme bei der Mutter wird eine Anzahl an fetaler DNA gewonnen, welche sich durch einen fortschrittlichen technologischen Prozess, die sogenannte massive Sequenzanalyse, identifizieren und quantifizieren lässt. Daraus erhält man schließlich eine statistische Analyse hinsichtlich der Erkrankung an einer dieser beschriebenen Anomalien. Die Sensibilität oder Zuverlässigkeit des Tests ist dank seiner Erkennungsrate über 99% und einer Fehlerquote von nur 0,1% sehr hoch. Der Test ist bei Mehrlingsschwangerschaften zu empfehlen, kann aber auch bei allen auf Reproduktionsmedizin basierenden Schwangerschaften, inklusive in Fällen der Eizellspende angewendet werden.
–Die analytische Technik. Zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche können zwei Schwangerschaftsproteine bestimmt werden. Das Beta-HCG und das PAPP-A (mit der Schwangerschaft verbundene Plasmatische Protein A), deren Zu- oder Abnahme mit dem Auftreten einiger chromosomalen Krankheiten verbunden wird.
–Ultraschall.Der Ultraschall ist die Untersuchungsmethode der vorgeburtlichen Diagnose schlechthin. Es gibt folgende Schlüsselmomente für die Durchführung:
–Im ersten Trimester. Der Ultraschall ermöglicht die Aufnahme von Bildern, die als sogenannte „Anzeiger von Chromosomopathie“ bezeichnet werden. Die aussagekräftigste und akzeptierteste der letzten Jahre ist die „Nackentransparenz“, die Visualisierung der Rückenstruktur des Fötus zwischen der 11. und 14. Woche. Falls diese eine bestimmt Dimension überschreitet (3mm), werden invasive Untersuchungen angeboten. Ebenso wichtig ist die Darstellung des Nasenknochens, da seine Abwesenheit mit dem Down-Syndrom in Verbindung gebracht wird.
–Im zweiten Trimester.Um die 20. Schwangerschaftswoche ist der ideale Zeitpunkt, um die Mehrheit der anatomischen Missbildungen zu diagnostizieren. Diese Diagnosen werden von erfahrenen und akkreditierten Fachpersonal für diese Art von Ultraschall durchgeführt. Es bedarf ebenso echografischer Apparate mit hoher Auflösung, mit Techniken wie zum Beispiel der Doppler Color und dreidimensional, die erlauben sehr präzise Details der gesamten Anatomie des Fötus zu erlangen.
–Kombinierte Untersuchungen.Es handelt sich hierbei um den sogenannten Kombinierten Test des ersten Trimesters oder EBA-Screening (Echografisches und Biochemisches Aneuploiden Screening). Es ist eine computergestützte Untersuchung mit dem Ziel, einen Risikoindex für chromosomalen Krankheiten (speziell Down-Syndrom) zu errechnen. Hierfür wird das Alter der Schwangeren berücksichtigt, analytische Anzeigen (die beide hier vorher beschrieben). Die Ergebnisse haben eine Detektionsrate von nahe 90%, bei einer akzeptablen negativrate von nur 3%.
–Prognose Test für Präeklampsie. Auch wenn es nicht sein Ziel ist den Nachweis von einem Geburtsfehler aufzufinden , wird er in diesem Bereich mit einbegriffen, da es in der Lage ist eine Situation, die zu Beeinträchtigung der fetalen Entwicklung führen könnte auszumachen. Präeklampsie ist eine Komplikation, die meist in der zweiten Schwangerschaftshälfte auftritt und ein Risiko sowohl für die Gesundheit der Mutter wie auch der des Fötus ist, in sehr wichtigen Fällen, in Form von Wachstum Verminderung des Fötus, Frühgeburt, Plazentaablösung, usw. Seine Häufigkeit liegt zwischen 2 und 8% aller Schwangerschaften. Es erzeugt eine Kombination von Bluthochdruck (über 140/90) mit Proteinurie (überschüssiges Protein im Urin der schwangeren Frau).
Vor kurzem haben wir verschiedene Tests für den Nachweis von Präeklampsie in frühen Stadien der Schwangerschaft festgelegt, konkret um die Woche 12. Der angewendete Test im Instituto Bernabeu basiert auf der Kombination von verschiedenen Parametern:
-Ultraschallmarker, konkret die Untersuchung des Drucks der Gebärmutterarterie, Lebenswichtig, da diese verantwortlich für den korrekten Zufluss des Blutes zum Uterus ist.
-biochemische Marker, spezifischen Proteinen die in der Plazenta vorhanden sind, wie bereits erwähnte PAPP-A y und PLGF (Placental Growth Factor oder Plazenta-Wachstumsfaktor).
-Mütterliche Daten: Alter, Gewicht, Größe, Blutdruck und Vorgeschichte.
Das Ergebnis dieses Tests ermöglicht es uns, die gefährdete Bevölkerung zu erfassen, sowohl die frühzeitige wie auch die späte Präeklampsie und innerhalb weniger Wochen der Schwangerschaft, sehr zweckdienlich für ihre bessere Handhabung. Wenn der Test ein Risiko aufdeckt, es muss nicht zwangsläufig auftreten, sollte es aber wird eine prophylaktische Pharmakotherapie angegeben, wie z.B. Aspirin in niedriger Dosierung, Ratschläge und Tipps zu diesem Fall zusammen mit mehrerer klinischen Kontrollen der Schwangerschaft bis zu ihrem Ende.
Invasive Techniken der pränataler Diagnose
Die invasiven Techniken ermöglichen eine vollständige Diagnose vieler Fötaler Krankheiten, vor allem chromosomalen Erkrankungen. Sie sind nicht frei von Komplikationen und tragen ein gewisses Risiko den Verlauf der Schwangerschaft zu stören. Deshalb ist es wichtig die Schwangerschaften auszuwählen die von ihrer Anwendung profitieren können. Die meist angewandten Techniken sind:
–Plazentabiopsie. Deren Ziel ist der Erhalt einer Gewebeprobe der Plazenta, entweder durch die Bauchhöhle oder transzervikal, um die Chromosomen des Fötus zu untersuchen, oder kompliziertere Studien wie die der DNA oder Enzyme des Fötus durchzuführen. Es gibt einen klaren Vorteil gegenüber der Amniozentese: Die Durchführung ist frühzeitiger möglich, in der 11. und 12. Woche, mit einer gleichen Komplikationsrate.
Die Fortschritte der Molekularbiologie wurde durch eine Technik, bezeichnet als Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) möglich gemacht, die Realisierung einer Analyse für die am häufigsten betroffenen Chromosomen für die numerische Störung an neugeborenen zuständig sind und in einer Zeitspanne von 24-48 Stunden. Mit der gleichen Technik der Entnahme und derselben Menge an Gewebeprobe. Diese Chromosomen sind 13, 18, 21, X und Y. Auf dieser Art kann uns die Fluoreszenzin-situ-Hybridisierung helfen bei mehr als 90% von Fällen in einer sehr kurzen Zeit Chromosomenanomalien zu verwerfen.
–Amniozentese.Beinhaltet die Durchführung einer Punktion durch die mütterliche Bauchhöhle zum Erhalt einer Fruchtwasserprobe. Diese Technik wird zwischen der 15. und 18. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Ebenso kann das schnelle Verfahren (FISH) vorher bereits erklärt, angewandt werden oder der definitive, die lange Kulturanlegung aller Chromosomen, mit Resultaten innerhalb von 3 Wochen.
Bei beiden kommentierten Techniken, Chorionzottenbiopsie und Amniozentese, in bestimmten Fällen kann eine weitergehende und detaillierte Studie mittels der neusten Molekulartechnik die das Instituto Bernabeu eingeführt hat die Array-CGH.Es ist der sicherste und effektivste Weg, um das gesamte Genom eines Individuums zu analysieren, bei der Suche nach Veränderungen in Gewinn oder Verlust des genetischen Materials. Angewendet wird es nicht nur in der Pränatalen Diagnostik und Präimplantationsdiagnostik, sondern auch auf dem Gebiet der klinischen Genetik: Krebs, geistige Entwicklungsstörung und angeborene Polymalformation Syndrom.
–Blutuntersuchung am Fötus. Es ist eine Blutprobe des Fötus, entnommen durch Punktion eines Blutgefäßes der Nabelschnur und durch Ultraschall überwacht. Ausgeführt wird sie in der 19.-20. Woche. Es handelt sich um eine Technik mit weitaus selektiver Indikationen, sehr nützlich für die schnelle Untersuchung der fetalen Chromosomen und Infektionen oder um schwere Krankheit des Fötus zu bestätigen.
Es ist vor allem in Schwangerschaften mit Risiko einer fötalen Blutstörung (Anämie, Thrombozytopenie) wertvoll, in welchem Fall das fetale Blut eine unersetzliche Quelle von Informationen ist. Der Nachteil ist das misslingen der Entnahme von Blut sind oft hoch und die fetale Verlustrate liegen bei etwa 2% und sogar etwas höher.