Was ist chronische Endometritis und wie wirkt sie sich auf die Fruchtbarkeit aus?
Chronische Endometritis nennt man die dauerhafte Entzündung des Endometriums. Diese Pathologie findet sich bei bis zu 10% aller Frauen, wobei man weiß, dass dieser Anteil bei Patientinnen mit wiederholten embryonalen Implantationsfehlern oder bei Patientinnen mit wiederholten Fehlgeburten viel höher ist (10-67%).
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Was sind die Symptome, die eine chronische Endometritis verursachen kann?
Die Symptome, die sie hervorrufen kann, sind sehr unterschiedlich, von einem vollkommen asymptomatischen Zustand bis hin zu chronischen Beckenschmerzen.
Wenn allerdings Symptome auftreten, dann ist das häufigste davon die dysfunktionelle uterine Blutung, d.h. anormale Blutungen zwischen den Regelblutungen.
Es ist noch nicht klar, wie sich das Endometrium, das sich jeden Monat regeneriert, chronisch entzünden kann, obwohl alles darauf hinzuweisen scheint, dass dies auf die Anwesenheit von Mikroorganismen zurückzuführen ist, die die Gebärmutter bewohnen, und die, ohne zu einer Infektion zu führen, diese Reaktion im Endometrium hervorrufen. Doch obwohl bereits einige Mikroorganismen im Verdacht stehen, Verursacher dieser Pathologie zu sein, ist es noch nicht möglich, eindeutig festzustellen, welches sie sind und auf welche Weise sie wirken.
Wie können wir eine chronische Endometritis diagnostizieren?
Die Diagnose erfolgt mit Hilfe der Histopathologie des Endometriums, d.h. es ist notwendig, eine Biopsie des Endometriums zu entnehmen und sie danach zu analysieren. Bei der Analyse müssen die Plasmazellen gefunden werden, eine Art von Blutzellen, die die Entzündung der Gewebe hervorrufen. Um sie unterscheiden zu können, wird ein Marker für diese Zellen verwendet, nämlich CD 138. Dennoch gibt es bestimmte Anzeichen, die sich in der Hysteroskopie finden, die ebenfalls auf diese Pathologie hinweisen könnten, wie etwa die Anwesenheit von Mikropolypen.
Wie wird die chronische Endometritis behandelt?
Die Theorie, dass die chronische Endometritis auf die Anwesenheit von Mikroorganismen zurückzuführen ist, wird dadurch gestützt, dass nachgewiesen wurde, dass Antibiotika für ihre Auflösung wirksam sind.
Interessanter im Bereich der Reproduktionsmedizin sind die Auswirkungen auf unsere Behandlungen. Diese chronische Entzündung führt zu Veränderungen des Immunsystems und verhindert, dass die erforderliche Veränderung im Endometrium während des Implantationsfensters erfolgt, weshalb wir von einem Endometrium mit gestörter Empfänglichkeit sprechen würden. Auch wenn nicht klar ist, ob diese Pathologie die Ursache oder Folge von Implantationsfehlern oder Fehlgeburten sein kann, weiß man, dass sich die Prognose der Patientinnen für eine neue Schwangerschaft verbessert, sobald die chronische Endometritis geheilt ist.
Schließlich sollte man, angesichts der Bedeutung, die sie für die Ergebnisse der Behandlungen der künstlichen Befruchtung hat, die Anwesenheit dieser Pathologie bei allen Patientinnen mit wiederholtem Implantationsfehler oder wiederholten Fehlgeburten ausschließen, entweder durch eine geleitete Biopsie des Endometriums während einer Hysteroskopie oder durch eine Biopsie des Endometriums in der Sprechstunde. Ihr Befund zwingt zu einer 14tägigen Behandlung mit Antibiotika. Trotz der hohen Wirksamkeit dieser Therapie (über 90% Heilung), besteht kein Konsens darüber, ob eine zweite Biopsie zur Bestätigung der Heilung erforderlich ist oder nicht, weshalb es das beste ist, die Situation individuell auf jeden Einzelfall abzustimmen.
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Dr. Belén Moliner Gynäkologin des Instituto Bernabeu